In einem ersten Schritt bespreche ich mit dem Auftraggeber
und
dem Architekten Thema sowie Inhalt und Form des Fensters.
Wenn möglich schaue ich mir das Gebäude an, für das
das Fenster
entworfen werden soll. Ich nehme Atmosphäre, Stil und
Gesamtarchitektur in mich auf und achte auf die Gestaltung
anderer Fenster.
Weiterhin prüfe ich zu verschiedenen Tageszeiten
die unterschiedlichen Lichtverhältnisse.
Der zweite Schritt ist der Entwurf in Farbe.
Ist dem Entwurf zugestimmt worden, beginnt die Arbeit.
Ich erstelle eine Werkzeichnung in Originalgröße und
fertige
Schablonen der jeweiligen Fensteröffnungen und Glasteile an.
Der wichtigste Schritt ist die Wahl des Glases. Indem
ich die Glasstücke gegen das Licht
halte, erfahre ich die Gesamtwirkung von zwei oder drei Farben
und finde interessante
Varianten, Maserungen und Strukturen.
Diese bestimmten Bereiche einer Glasplatte werden
gekennzeichnet, da ich nicht einfach
die Farbe, sondern genau dieses besondere Stück einer Glasplatte
benötige, um die
Aussagekraft des späteren Glasfensters zu unterstreichen.
In einem folgenden Schritt werden die Gläser nach
den Schablonen zugeschnitten,
gefaßt, verlötet und gereinigt. Das fertige Fenster beginnt erst
dann zu `leben`, wenn
es an seinem Bestimmungsort eingebaut ist und Licht durch die
Gläser flutet.
Erst in diesem Augenblick präsentiert es sich als fertiges Kunstwerk.
Für meine Werke verwende ich handgearbeitete Gläser.
Der Unterschied zwischen
diesen und herkömmlichem Fensterglas besteht in der Verschiedenartigkeit
von
Oberfläche, Dicke und Struktur.
Hierdurch entsteht der `juwelenartige` Charakter,
der bei maschinell gefertigten Gläsern
nicht zu erreichen ist.
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